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Riss der Rotatorenmanschette

Ursachen

Das Schultergelenk ist in der Tiefe von Muskeln umgeben, die zur Bewegung und zur Stabilisierung des Gelenkes beitragen. Die Sehnen dieser sogenannten „Rotatorenmanschette“ gleiten dabei in einem engen knöchernen Kanal zwischen Oberarmkopf und Schulterblatthöhe. In diesem Kanal kann es zu einer Schädigung und Degeneration der Sehnenansätze und in fortgeschrittenen Fällen zum Abreißen einzelner Sehnen der Rotatorenmanschette (z.B. der Supraspinatussehne) kommen. Oft sind diese Risse vorhanden, ohne das der Betroffene es weiß und merkt (ca 25% bei >50jährigen). Bei manchen abrupten Bewegungen oder auch bei Stürzen kann es dann zu einem Abreißen noch intakter Sehnenanteile kommen und man entwickelt Schmerzen.

Krankheitserscheinungen

Am Anfang stehen oft Schmerzen im Anschluss an eine Überlastung oder einen Sturz. Später können auch Nachtschmerzen hinzukommen. Im Verlauf tritt dann in einigen Fällen ein Kraftverlust mit schmerzhafter Einschränkung der aktiven Beweglichkeit des Armes ein; in ungünstigen Fällen mit fortschreitender Einsteifung des Schultergelenkes.

Behandlung

Besonders beim älteren Menschen führen eine kurzfristige Schonung, und vor allem aber eine Kräftigung der verbliebenen Muskulatur durch Krankengymnastik, Druckpunktmassagen, durchblutungsfördernde Salben und Elektrotherapie in den meisten Fällen über 6 Wochen zu einer Rückbildung der Beschwerden. Auch Spritzen (mit Kortisonzusatz oder Hyaluronsäure) unter das Schulterdach können vorübergehend zu einer Linderung der Schmerzen führen. Kortison sollte jedoch nicht häufiger als 3 mal angewandt werden. Bei chronischen Schmerzen mit Kraft- und Bewegungseinschränkungen und bei nachgewiesenem Sehnenschaden vor allem beim aktiven Menschen ist eine Operation mit dem Ziel zu empfehlen, die geschädigte Sehne zu reparieren und den Engpass unter dem Schulterdach zu erweitern. Dies hat nachweislich über einen längeren Zeitraum die besten Ergebnisse.


Eingriff bei einem Riss der Rotatorenmanschette Eingriff bei einem Riss der Rotatorenmanschette

Operation

Zunächst wird durch eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) das Ausmaß von Engpass und Sehnenschädigung festgestellt. Über einen zusätzlichen Hautschnitt wird dann die Sehne nach Möglichkeit wieder in den Knochen eingenäht. Gleichzeitig wird die Knochenkante des Schulterdachs abgefräst um den knöchernen Kanal zu erweitern. Bei kleinen Sehnendefekten kann dieser Eingriff auch vollständig arthroskopisch erfolgen.

Nachbehandlung

Die Rehabilitation nach der Sehnennaht ist sehr zeit- und energieaufwändig und schmerzhaft. Es ist eine Ruhigstellung in einem Schulterkissen über 4 Wochen notwendig. Das Kissen darf in dieser Phase nur zur Krankengymnastik und zur Körperpflege abgelegt werden, damit die Sehne anheilen kann, und um zu verhindern, dass die Sehne wieder ausreißt. Der stationäre Aufenthalt nach der Operation dauert im Regelfall 3 - 5 Tage.

Die Dauer hängt im Wesentlichen von den Schmerzen ab. Die Nachbehandlung wird anschließend ambulant übernommen. Krankengymnastik erfolgt nach einem festen Schema über einen Zeitraum von etwa 3 Monaten. Bei der Krankenkasse beantragen wir eine (ambulante) Rehamaßnahme ca. 6 Wochen nach der Operation für 2 - 3 Wochen. Arbeitsunfähigkeit besteht in Abhängigkeit von der beruflichen Belastung bei normalem Verlauf über 6 -12 Wochen.

Ergebnisse und Risiken

In über 80% der Fälle führt die Operation zum Erfolg ohne oder mit nur geringen Restbeschwerden. Fehlschläge sind vielfach auf eine verspätete Operation bei sehr ausgedehnten Schäden zurückzuführen - in diesen Fällen kann es dazu kommen, dass die Sehnen im Verlauf wieder abreißen. Komplikationen der Operation (örtliche Entzündung, Gelenkinfektion oder eine Schädigung von Nerven- oder Blutgefäßen) sind selten - die Komplikationsrate liegt insgesamt bei etwa 5%.




Rotatorenmanschette Rekonstruktion Doppelmanschette